Branchen-Nachrichten

Der 3D-Metalldruck bzw. die Additive Fertigung revolutioniert die Teileproduktion

3D-Metalldruck bei AUDI; Bildquelle: www.3druck.com

Einer der führenden Global Player für 3D-Druckverfahren, die  Statasys Ltd, hat bekannt gegeben, dass zukünftig über 50 % der Airbus-Flugzeugteile aus dem 3D-Drucker kommen werden. Bereits jetzt werden über 1000 Flugzeugkomponenten im A350 XWB mit Hilfe von 3D-Metalldruck gefertigt.

Diese Nachricht ist symptomatisch für eine Technologie, welche sich gerade anschickt, eine neue industrielle Revolution in der Welt der Produktion anzukurbeln. In der Luftfahrtindustrie werden die höchsten Anforderungen an die technischen Komponenten gestellt. Wer sich in diesem Bereich nachhaltig qualifiziert, hat den Härtetest bestanden.

From Lab to Fab nennt sich diese Entwicklung auch und erobert zunehmend die industrielle Produktion. Apple hat z.B. ein Patent eingereicht, welches die Fertigung von elektronischen Bauteilen für ihr Produktsegment erheblich optimieren soll. Es nennt sich „A new Liquid Metal Based 3D Printing Method for Rapid Product Prototyping“ und schickt sich an, ebenfalls revolutionäre Veränderungen in der Herstellung elektronischer Komponenten herbeizuführen.

Auch in der Automobilindustrie ist der 3D-Metalldruck nicht nur im Prototypenbau sondern auch in der Serienproduktion angekommen, wie dieses bereits 1914 veröffentlichte Beispiel bei AUDI in Ingolstadt zeigt.

Die Technik der sogenannten“ Additiven Fertigung“ ist jetzt auch bei großen Teilen bereits Realität. In Fürth bei Nürnberg steht bald der weltweit größte 3D-Metalldrucker, der mit Selektivem Strahlschmelzen Metall zu 3D-Objekten verwandelt. Das erregte auch im Wirtschaftsministerium Aufsehen. Ministerin Ilse Aigner wird sich den 3D-Drucker ansehen. Mit dieser Anlage bei der Neue Materialien Fürth GmbH lassen sich Bauteile von einem Meter Breite fertigen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Anwenderzentrum Verfahrenstechnik (VerTec) der Friedrich-Alexander Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg.

Wir zitieren aus dem Bericht der FAU:

Die Spezialität am Fürther VerTec ist das selektive Strahlschmelzen im Pulverbett, das die Herstellung von Präzisionsbauteilen aus Hochleistungsmetallen gestattet. Bei diesem Verfahren wandert ein hochenergetischer Strahl über eine feine Schicht Metallpulver. Die Hitze des gebündelten Strahls bringt das Pulver punktgenau zum Schmelzen, so dass sich die Metallkörnchen verbinden. „Additive Fertigung“ heißt dieses Verfahren, im Gegensatz zu subtraktiven Prozessen, wo Werkstücke aus einem Materialblock gefräst, gedreht oder geschnitten werden. Ein essenzieller Vorteil des additiven Verfahrens: Bei der Produktion entsteht weniger Abfall. Es wird nur so viel Rohmaterial, für ein Objekt verbraucht, wie gerade nötig. Außerdem lassen sich auf diese Weise geometrisch komplizierte Bauteile herstellen, die anders bzw. ohne spezielle Form gar nicht machbar sind, wie zum Beispiel bionische Strukturen.

Das Anwenderzentrum VerTec mit den unterstützenden Einrichtungen der FAU stellt einen der größten Forschungsstandorte in Deutschland auf dem Gebiet der Additiven Fertigung dar – mit mehr als 50 Wissenschaftlern und einer der besten Geräteausstattungen.

Auch SIEMENS hat diesen Zukunftsmarkt für sich entdeckt und investiert 21,4 Millionen EUR in den Bau einer 3D-Metalldruck-Anlage in Schweden. Es geht hierbei um die Massenproduktion von Metallkomponenten aus dem 3D-Metalldrucker für Industriegasturbinen des Konzerns. Aber auch Prototypen sowie Endteile für die Reparatur sollen damit hergestellt werden. Die Reparaturzeiten würden mit diesem innovativen Ansatz von Monaten auf Wochen verkürzt.

Auch die aufwändige Lagerhaltung von Ersatzteilen wird sich mit dieser Technologie in Zukunft  dramatisch verändern.

Diese Beispiele zeigen, wie der 3D-Metalldruck bzw. die Additive Fertigung sich bereits jetzt rasant zu einer bahnbrechenden neuen Fertigungstechnologie entwickelt und zu einem wachsenden Bestandteil der industriellen Fertigung werden wird.

Ergänzende Infos zum Thema Additive Fertigung und Industrie 4.0 finden Sie z.B. auch hier bei 3D-Grenzenlos.

Der 3D-Druck generell wird seinen Höhenflug in den nächsten Jahren noch steigern. Nach einer neuen Marktstudie werden jährlich in diesem Bereich Wachstumsraten von bis zu 30 % erwartet.

1 Kommentar

  • Eine sehr interessante Seite ist auch die Plattform von http://www.3yourmind.com . Die Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht jedem einen Zugang zu 3D Druck zu verschaffen ohne Know how in diesem Bereich zu haben. Neben kostenlosen Plugins für CAD Software bietet die Plattform die Möglichkeit 3D Modelle direkt hochzuladen, analysieren und reparieren zu lassen sowie auf einer Vielzahl von Materialien eine Bestellung vorzunehmen. Sehr gut ist hierbei der Preisvergleich verschiedener Anbieter in Echtzeit.

Schreibe einen Kommentar